Selbstverständnis
Volt & Die LISTE verstehen sich als linkes, progressives und queer-feministisches Listenbündnis für die Hochschulwahlen im Wintersemester 2022/2023. Wir sind ein Bündnis aus zwei Hochschulgruppen, die sich für die Werte der Demokratie, der Gleichberechtigung, der Klimagerechtigkeit, eines sozialen Miteinanders und der Inklusion einsetzen. Wir wollen die Universität Göttingen im Sinne der Studierenden verbessern, sodass Studierende ihre Lernerfahrungen und ihre Lebensführung frei und vielfältig gestalten können. Lernen und Leben bedingen einander über das Maß der Logistik hinaus, und die Universität soll ein Ort sein, an dem nicht nur Akzeptanz und Lehre gewährleistet sind, sondern auch eine sichere Zuflucht und ein gestaltbarer Lebensraum existieren, an dem Ideen und Initiativen ihr Potenzial entfalten können. Dafür gilt es jedoch viele bestehende Problematiken der Ungleichbehandlung und der Chancenungleichheit zu überwinden. Dafür wollen wir die Hochschule und ihre Verwaltung nicht nur transparenter machen, sondern auch für eine aufgewertete Studierendenbeteiligung eintreten.
Ziele
Queerfeminismus:
Queerfeminstische Grundsätze müssen in allen Bereichen unseres hochschulpolitischen Handelns mit einbezogen und eine intersektionelle Perspektive mitgedacht werden. In der Lehre sollen alle Geschlechtsidentitäten berücksichtigt werden und Diskriminierung muss aktiv entgegengewirkt werden. Dafür fordern wir die Wiedereinsetzung der Antidiskriminierungsstelle als dauerhafte Anlaufstelle an der Universität. Wir fordern außerdem mindestens eine genderneutrale Toilette in jedem Gebäude der Uni, um Menschen außerhalb des binären Geschlechterspektrums zu unterstützen. Trans*personen sollen insbesondere bei der Namensänderung im universitären Kontext unterstützt werden, indem ein kurzer und unbürokratischer Prozess dafür geschaffen wird, der den Deadname einer Person uneinsichtig macht.
Wir unterstützen die Idee, die Universität nach Emmy Noether umzubenennen, darauf haben wir Hochschulgruppen jedoch nur begrenzt Einfluss. Deshalb wollen wir einen Emmy-Noether-Preis einführen, der FLINTA*-Personen mehr Sichtbarkeit an der Uni verschaffen soll.
Internationalisierung:
Diese Universität soll ein Begegnungsort sein, der Menschen global vernetzt, auch über die Forschung hinaus. Wir wollen eng mit den Gremien der Internationalen Studierendenschaft zusammenarbeiten, um die Hürden und Schwierigkeiten wie den Mangel an übersetzten Prüfungsordnungen zu bekämpfen. Wir fordern mehr Partneruniversitäten und den Eintritt in weitere Universitätennetzwerke. Wir stehen zu den Inhalten der studentischen Internationalisierungsstrategie.
Nachhaltigkeit:
Wir setzen uns für eine ressourcenschonende Universität ein. Die bisherigen Pläne der Universität sind mehr als unzureichend. Die Klimakrise und der Umgang mit den begrenzten Ressourcen sind eine Kernaufgabe unserer Zeit. Volt & Die LISTE sind sich dessen nicht nur bewusst, sondern wollen handfeste und greifbare Maßnahmen zur Bekämpfung der Klimakrise umsetzen. Wir arbeiten dafür, unsere Universität bis 2030 klimaneutral zu machen. Die Gebäude der Uni müssen mittels zeitgemäßer und CO2-neutraler Maßnahmen zum Energiesparen umgerüstet und um Photovoltaik und andere erneuerbare Energiegewinnungsprojekte ergänzt werden. Auch wollen wir durch konsequente Digitalisierungs- und Open-Access-Initiativen die Lehre papierärmer gestalten. Fleischfreie, aber auch allergiker*innengerechte Mensaangebote sollen durch fortlaufende Kommunikation mit dem Studierendenwerk gestärkt werden. Auch eine Ergänzung der Verkehrsinfrastruktur der Standorte durch Fahrradboxen soll Studierende zum Einsparen fossiler Ressourcen motivieren und zugleich Diebstählen vorbeugen. Besonders aber sollten Kooperationen mit lokalen Gruppen angestrebt werden, um natur- und umweltschutzpolitische Umsetzungen an der Universität in bestehende Projekte einzubinden und Studierende über dazugehörige Möglichkeiten zu informieren.
Bildungsgerechtigkeit:
Studium darf kein Luxus sein! Wir setzen uns mit verschiedenen Konzepten für eine gerechtere und Chancengleiche Lehre ein: Studierende haben mit vielen Schwierigkeiten im Uni-Alltag zu kämpfen. Wir wollen diesem Status Quo durch eine Abschaffung der Regelstudienzeit und der Anwesenheitspflicht entgegenwirken. Wir wollen kleine Studiengänge erhalten, das Angebot der ZESS-Kurse ausbauen und den Studierenden mehr Open-Access Möglichkeiten zur Verfügung stellen. Die Uni muss außerdem barriereärmer werden und die Uni muss Studierende mit psychischen Problemen besser unterstützen. Studentische Beschäftigte müssen fair bezahlt werden und allgemeine Tarifverträge werden deshalb von uns unterstützt. Mit einer Ausweitung des Semestertickets wollen wir außerdem die schwierige Wohnungslage für Studierende verbessern, womit gleichzeitig ein Beitrag fürs Klima geleistet werden kann, weil Studierende aus dem Umland nicht mehr so stark auf Autos angewiesen sind. Ein besonderes Augenmerk gilt den Lehramtsstudierenden; wir finden, dass die Lehramtsstudierendenvertretung als repräsentative Kraft für die größte Studierendengruppen mindestens die Rechte einer eigenen Fachschaft erhalten sollte. Das Beispiel der Waldwegsbibliothek zeigt, wie wenig die Universität auf die Interessen der Lehramtsstudierenden eingeht.
Transparenz:
Die Verwaltung der Uni, aber auch die Arbeit der Studierendenvertretung sowie das Angebotsprogramm der Uni sind für Studierende nicht transparent genug. Wir setzen uns für eine höhere Beteiligung der Studierendenschaft ein, sowohl aktiv als auch informativ. Dafür soll die Stupa- und AStA-Arbeit wirksamer kommuniziert werden und das Informationsangebot für Studierende generell ausgebaut werden. So sollen Studierenden Beteiligungs- und Gestaltungsmöglichkeiten leichter zugänglich gemacht werden.